Der Flohzirkus ist kein Fake

flohzirkusEin Flohzirkus ist streng genommen kein Zirkus, sondern zählt zu den Jahrmarktattraktionen. Das soll uns aber nicht abhalten trotzdem was darüber zu schreiben. In einem Flohzirkus wird oft gezeigt wie sie Kutschen oder Karussells bewegen oder auch mit Bällen schießen. Damit sie das bewerkstelligen können, bekommen die Flöhe ein „Geschirr“ woran ein Silberfaden mit der Kutsche oder dem Karussell verbunden ist. Der Floh, der im Grunde nicht dressiert ist, flieht vom Licht ins Dunkle und zieht damit das Objekt hinter ihm mit. Dabei werden nur bestimmte Flöhe genommen. Man nennt sie die Läufer. Das sind Flöhe die von Natur aus nicht gerne Springen oder dazu gebracht werden nicht mehr zu springen. Dazu nimmt man eine flache Dose worin sie eingesperrt werden. Wenn der Floh nach oben springen will, wird er durch die Höhe der Dose daran gehindert. Irgendwann gibt der Floh auf und läuft stattdessen lieber und kann dann für den Flohzirkus auftreten. Flöhe die kleine Styroporbälle wegschießen sind Springer. Diese werden auf den Ball gesetzt und da der Floh der Meinung ist er steht auf einem Boden springt er weg. Dadurch wird der Ball weggeschossen. Meistens wird ein Minitor dafür aufgestellt wo der Floh, mehr durch Zufall und ungewollt, ins Tor trifft.

Der richtige Floh für den Flohzirkus

Geeignet für den Flohzirkus sind weibliche Flöhe von Menschen oder Igel da sie größer sind als männliche Flöhe. Ein Floh hat eine enorme Kraft in seinen Beinchen. So wird der Vergleich aufgestellt, wenn der Mensch genauso hoch springen könnte wie ein Floh müsste er dabei das Hauptschiff des Kölner Doms überspringen. Ebenso kann ein einziger Floh eine mehrere Gramm schwere Kutsche bewegen (umgerechnet das 20000fache seines Gewichts). Damit die Flöhe auch immer bei Kräften bleiben, müssen sie auch gefüttert werden. So rasiert sich der Flohzirkus Direktor Mathes seinen Arm und füttert seine Flöhe durch sein Blut. flohzirkusDabei wartet er solange bis er einen Bluttropfen sieht. Dann weiß er das der Floh satt ist. Ein Flohzirkus wurde früher öfters gesichtet als heute und es gibt nur noch sehr wenige Flohzirkusse. Erstaunlich daran ist, dass bisher kein Tierschützer darauf aufmerksam wurde und auffordert diese zu unterbinden. Vermutlich weil Flöhe schlicht als „Ungeziefer“ gesehen werden, satt als Tiere wie die Elefanten. 

 
Vor über 60 Jahren schlug der Flohzirkus von Familie Mathes, einer alten Nürnberger Schausteller-Dynastie, die seit etwa 150 Jahren einen Flohzirkus betreibt, zum ersten Mal auf dem Oktoberfest seine Zelte auf. In diesem Jahr übernahm der langjährige Mitarbeiter der Familie Mathes, Robert Birk, den Flohzirkus und führt die Tradition fort. Der Flohzirkus ist der einzige und letzte Flohcirkus in Europa der mit lebendigen dressierten Flöhen arbeitet. Früher gab es auf fast jedem Jahrmarkt, Stadt- oder Hafenfest einen Flohzirkus. Wir freuen uns über einen Besuch beim nächsten Oktoberfest. Neuigkeiten gibt es aber schon jetzt auf www.flohcirkus.de

Di., 02.11.2010 - 01:16
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